Historie
Im Jahr 1290 verlieh König Rudolph I. von Habsburg unserem Ort Steinau, welcher an der Handelsstraße zwischen Frankfurt am Main und Leipzig (einem Teil der Via Regia) lag, die Stadt- und Marktrechte. Somit durften seither nicht nur ein Wochenmarkt sondern auch jährliche Kram- und Viehmärkte abgehalten werden. Jahrmarkt-Termine fielen im Mittelalter üblicherweise auf hohe Kirchenfeste, Patronatstage oder wichtige Zinstage, wenn ohnehin viele Menschen z.B. zum Gottesdienst zusammen kamen. In Steinau waren das: “Kantate” am vierten Sonntag nach Ostern, “Jockes” am 25. Juli, “Michaelis” am 29. September und “Katharina” am 25. November zu Ehren der Schutzpatronin der Stadt, der Heiligen Katharina von Alexandrien.
Mit dem Katharinentag begann im Mittelalter die Zeit des Advents und so war für die Steinauer der “Kathreimoart” die letzte Möglichkeit vor den speziellen Weihnachtsmärkten noch Geschirr, Kleidung oder Werkzeuge zu erwerben. Durch diese Bedeutung hat er sich als einer der ältesten Märkte im oberen Kinzigtal bis heute erhalten. Mit der Jahrhundertwende ins 21. Jahrhundert konkurrierte der Katharinenmarkt zunehmend mit den modernen Weihnachtsmärkten in der Region, und so entschied der Magistrat der Stadt Steinau den Markt ab dem Jahr 2012 auf das Wochenende des dritten Sonntags im Oktober zu verlegen.
Zur Eröffnung zieht ein Lampionumzug durch die Stadt. Angeführt von Musik und den Katharinenmarkt-Meistern ziehen die Kinder abschließend durch den Schlosshof auf unseren Marktplatz, den “Kumpen”. Dort singen nach einer Rede des aktuellen Katharinenmarkt-Meisters die Handwerksmeister mit allen Gästen das “Kathreimoartslied”, welchem jedes Jahr eine neue Strophe hinzugefügt wird. Nach seiner Ansprache erklärt der Bürgermeister den Katharinenmarkt für eröffnet. Drei Böllerschüsse werden gezündet und die Glocken der Katharinenkirche läuten.